Rorbu / Rorbuer auf den Lofoten

Rorbu sind 'Buden', in denen auswärtige Fischer in der Zeit des Fischfangs übernachteten. Der Name setzt sich zusammen aus "Ro" ( Rudern ), da früher natürlich nur Ruderboote zum Fischen genutzt wurden, und 'bu' (Wohnen).

Der Bau der ersten Rorbuer wurde laut einer altnordischen Saga von König Øystein im frühen 12. Jahrhundert beschlossen, um Quartiere für die zugereisten Fischer zu schaffen.

Der typische rote Anstrich resultiert aus der früher billigen roten Tranfarbe. Es war die gewöhnlichste Art, um die Hütten vor Wind und Wetter zu schützen.

Auf dem Höhepunkt der Lofot-Fischerei zwischen den Weltkriegen standen zwischen 35.000 - 40.000 Schlafplätze zur Verfügung.

Nach dem 2. Weltkrieg reduzierte sich die Anzahl der Fischer auf 3000 - 4000 und die übernachteten meistens auf ihren gutbeheizten Booten. So standen über Jahre die meisten Hütten leer und hunderte fielen der Witterung zum Opfer.

Erst ab 1960 vermietete man die komfortabelsten Rorbuer an Touristen, deren Zahl immer mehr anstieg. Die Hütten wurden besser isoliert, mit fließend Wasser ausgestattet und der angebaute Geräteschuppen wurde meist zu Schlafkojen umgebaut.

So ist es dem Tourismus zu verdanken, daß es heute noch fast 400 Rorbuer gibt, die auch ein wichtiges Element der Lofotenkultur waren. Um dem stetig wachsenden Tourismus Herr zu werden, sind inzwischen über 100 Rorbuer neu gebaut, die ihrem eigentlichen Zweck, als Fischerunterkünfte, nie gedient haben.

 

Weiterführende Links zu Rorbu / Rorbuer:

Fischfang Geschichte Sjøhus Tourismus

zu den Inseln:

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und allgemeine Infos im:

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©1999 by Otto and Mechtild Reuber

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