Merlin
Falco columbarius
Familie:
Falken
regelmäßiger Zugvogel
Merkmale
Die Merline sind Zwergausgaben der Jagdfalken. Wie sie machen sie Beute im freien Luftraum sowie am Erdboden. Er ist etwas kleiner als der Turmfalke. Kein Backenstreif, längsgestreifte Brust, schwarze Schwanzbinde. Das Männchen ist auf dem Rücken taubenblau. Länge 23 bis 29 cm. Das Männchen wiegt bis 170 Gramm, das Weibchen bis 200 Gramm.
In schnellem Flug jagt er oft dicht über den Boden dahin und wird infolge seiner geringen Größe häufig übersehen. Doch wer den Merlin und sein schnittiges Flugbild kennt, wird sicher ab und zu eine flüchtige Begegnung mit diesem eleganten Jäger haben. Auf Bäumen fußt er selten; meist stellt er sich am Erdboden auf eine erhöhte Stelle, etwa eine Ackerscholle, wo er Umschau halten kann.

Lebensraum
Tundra und Waldtundra, vermooste Moore in der nordischen Nadelwaldzone; die Jungvögel ziehen im Winter bis in den Mittelmeerraum, die Altvögel immerhin bis Mitteleuropa, wo sie baumarme Ebenen bevorzugen. Teilweise überwintert er auch in Deutschland und bevorzugt hier auch offenen, wenig bewaldete Landschaften.

Fortpflanzung
In Schottland brütet der merlin meist auf dem Boden, in Norwegen dagegen fast stets in Wacholderdrossel-Kolonien, wo er alte Drossel- oder Nebelkrähennester benutzt. Nebelkrähen bauen dort nämlich regelmäßig in Drosselkolonien ihr Nest, wenn die Falken fehlen. Die Drosseln genießen während ihres Brutgeschäfts einen wirksamen Schutz durch die Merline, da diese kleinen Falken einerseits in unmittelbarer Umgebung des Brutplatzes nichts schlagen, andererseits aber die auf Eier und Jungvögel erpichten Krähen und Elstern sehr energisch vertreiben. Das Gelege des Merlins enthält gewöhnlich vier, in Lemmingjahren aber bis 7 Eier.

Nahrung
In der Hauptsache jagt der Merlin auf Kleinvögel aller Art bis zur Größe einer Drossel. Am häufigsten wurden ihm Pieper, Hänflinge, Ammern, Lerchen, Drosseln und Steinschmätzer als Beute nachgewiesen. Er schlägt einen Beutevogel entweder nach einem Steilstoß von oben oder greift ihn - flach über dem Boden heranjagend - von hinten und unten an. Mitunter scheint er die Flugweise seiner Beutevögel nachzuahmen, um unerkannt möglichst nahe heranzukommen und erst dann zum Stoß anzusetztn; man kann dieses Verhalten als "maskierten Jagdflug" bezeichnen. Gelegentlich erbeutet der Merlin sogar Vögel, die größer sind als er selbst, so zum Beispiel Tauben; daneben lebt er von Insekten und zu einem geringen Teil auch von Kleinsäugern bis zu Lemminggröße.

©2000-2014 by Otto and Mechtild Reuber
Frameview-1 ( alphabetisch ) / Frameview-2 ( Familien ) / Frameview-3 ( Vorkommen ) / Gebietsinfo: Runde / Home
Register/Sitemap: Merlin - Vögel auf Runde