Nebelkrähe
Corvus corone cornix
Familie:
Rabenvögel
regelmäßiger Brutvogel
Merkmale
Mit dem Namen Nebelkrähe bezeichnet man nicht eine Vogelart, sondern nur die östliche Rasse einer Art, während die westliche Rasse Rabenkrähe genannt wird. Die Art, der beide angehören, hat keinen gebräuchlichen deutschen Namen, obwohl dafür der Name Aaskrähe vorgeschlagen wurde. Ihre wissenschaftlichen Namen besagen, dass es sich bei den unterschiedlich aussehenden Formen nicht um selbständige, das heißt unvermischbare Arten handelt.
Die Nebelkrähe beschränkt ihre Verbreitung auf Osteuropa, östlich der Elbe, und Skandinavien. Die Nebelkrähe hat eine Spannweite bis 1 Meter; sie ist an dem grauen Rumpf bei schwarzen Flügeln, schwarzem Schwanz und Kopf sofort zu erkennen. Es kommt vor, dass sich eine Nebelkrähe einmal im Brutgebiet der Rabenkrähen mit einer Rabenkrähe paart. Dann entstehen Mischlinge mit mehr oder weniger grauem Rumpf. Wenn diese sich wieder mit Rabenkrähen paaren, sind ihre Nachkommen draußen schon nicht mehr als Mischlinge zu erkennen. So wird der Grenzgänger von der anderen Rasse "geschluckt".

Lebensraum
Feldgehölze, lichte Wälder, Parkanlagen, im Winter gern auf Müllkippen. Die Krähen erwiesen sich als lebenskräftig und anpassungsfähig gerade in stark vom Menschen geformten Landschaften.
Auf Runde gehört die hier brütende Nebelkrähe zu den Nesträubern, aber auch zur Sanitätsmannschaft, die zur Beseitigung von Tierkadavern in der Vogelkolonie beiträgt.

Fortpflanzung
Die Krähen leben in treuer Dauerehe, und wenn ein Partner etwa vom Habicht geschlagen wurde, so setzt der andere sein Leben ein für den Versuch, den Partner zu retten.
Brutzeit März bis Juni, 4 bis 5 Eier, Brutdauer 18 bis 21 Tage. Nestlingsdauer 30 bis 35 Tage. Die Jungen kommen nackt zur Welt und erzeugen in den ersten 6 Tagen praktisch noch keine Körperwärme, sie sind also bis dahin wechselwarm wie ihre reptilischen Vorfahren. Deshalb ertragen sie anfangs auch eine starke Abkühlung. Nach dem Ausfliegen bleiben die Jungen zunächst als "Ästlinge" in der Umgebung hocken, später treibt sich die Familie zur Nahrungssuche gern in Wiesengründen umher. Ab Juli löst sich der Familienverband auf.

Nahrung
Krähen sind Allesfresser. Ihre Nahrung suchen sie kräftig ausschreitend bei Fußmärschen auf dem Erdboden. Dabei finden sie vor allem Insekten, Würmer und Schnecken, aber auch Mäuse, Eidechsen, Frösche, plündern Gelege bis zur Fasanennestgröße, nehmen aber auch Getreide und Beeren, eben alles, was die Jahreszeit bietet. Einen Junghasen können sie zu Tode quälen, wenn die Hasenmutter nicht beherzt eingreift. Auf den Straßen finden die Krähen allerlei überfahrene Tiere, am Wasser angespülte tote Fische. Sie fressen Tiere jeder Größe ( Aaskrähe ). Die kräftigen Nebelkrähen stehlen der Hausglucke mitunter die Küken, indem ein Partner die Glucke ablenkt, während der andere ein Küchlein ergreift.
Die Jungkrähen schreiten im Alter von zwei Jahren zum erstenmal zur Brut. Krähen können bis 70 Jahre alt werden und in ihrem langen Leben viele Erfahrungen sammeln.

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