Schmarotzerraubmöwe Stercorarius parasiticus |
Familie: Raubmöwen |
regelmäßiger Brutvogel |
Merkmale Länge um 45 cm, Spannweite 100 bis 110 cm, wirkt im Sitzen dohlengroß. Es kommen zwei Farbvarianten der "Phasen" vor. Die helle Phase erkennt man an der weißlichgrauen Bauchseite und an dem einfarbig dunkelbraunen Rücken; in der dunklen Phase ist der Vogel gleichmäßig dunkelbraun. Dazwischen gibt es zahlreiche Übergänge, etwa Tiere mit hellen Wangen und dunklem Scheitel und solche mit gelblichem Halsring. Die Jungvögel sind im ersten Herbst durch helle Federsäume gefleckt und gestreift. Sie tragen erst Andeutungen der spitzen, weit herausragenden mittleren Schwanzfedern. Form und Länge dieser Schwanzspieße unterscheiden Schmarotzerraubmöwe von der recht ähnlichen, nur wenig größeren Spatelraubmöwe. In ihrem ersten Winter legen die Jungmöwen ein Kleid an, das dem der Eltern schon sehr ähnelt, bekommen aber ihr endgültiges Alterskleid erst nach dem dritten Sommer. Meist fliegen die Vögel rasch und leicht mit gleichmäßigen Flügelschlägen dahin, gelegentlich auch segelnd, oder verharren beobachtend im Rüttelflug. Bei der Jagd verwandelt sich die Schmarotzermöwe in einen Luftakrobaten, der falkenartig dahinschießt, aus kühnen Sturzflügen steil emporsteigt, im Wechsel schnell oder langsam, in Schlangenlinien oder in Rückenlage fliegt, kurz, der sich allen Meeresvögeln fliegerisch überlegen zeigt. Die Schmarotzerraubmöwe schwimmt möwenleicht und läuft am Boden hurtig wie ein Kiebitz. In der hellen Polarnacht ist sie ebenso rege wie am Tage. Ihre Stimme gellt pfauenartig laut "kaou", manchmal auch tief keckernd "kak...kak...". Lebensraum Die Schmarotzerraubmöwe brütet auf Runde oberhalb der Vogelkolonien auf der mit Heidekräutern und Wollgras bewachsenen Hochfläche, oft an der Flugstrecke kleinerer Seevögel, denen sie dann die Nahrung abjagd. Sie brütet mit Vorliebe in der Nähe von Seevogelkolonien, vor allem bei Seeschwalbenbrutplätzen. Die meiste Zeit des Jahres verbringt sie auf dem Meer, meist in Küstennähe, aber auch wochenlang auf hoher See. An den Küsten Mitteleuropas wird sie auf dem Durchzug im Mai und von August bis Oktober nicht selten gesehen, einzelne Tiere übersommern auch im Nordseeraum. Die Winterquartiere können südlich des Äquators liegen. Fortpflanzung Nahrung
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