Löffelente
Anas clypeata
Familie:
Entenvögel
sporadischer Zugvogel
Merkmale
Kennzeichnende, löffelartige Schnabelform, besonders am Flugbild auffallend. Erpel und Ente mit hellen, blaugrauen Flügeldecken und dunkleren, spiegelartigen Armschwingen. Erpel im Brutkleid mit dunkelgrünem Kopf und weißer Brust, Flanken leuchtend rostrot. Löffelenten liegen recht tief im Wasser und schwimmen mit weit zurückgelegtem Kopf. Sie sind weniger scheu als die meisten anderen Enten. Der Flug ist langsam, und das Geräusch der Schwingen pfeifend. Etwas kleiner als die Stockente, Länge 51 gegen 58 cm. Die entenartig quakende Stimme kling beim Weibchen leiser und heller. Vielfach nachtaktiv. Versprengte Löffelenten mischen sich gelegentlich unter halbzahme Parkenten und sind dann so wenig scheu wie jene.

Lebensraum
Das Brutgebiet der Löffelenten zieht sich quer durch Eurasien und Nordamerika und löst sich an seinem Südrand in zahlreiche Verbreitungsinseln auf. Nach Norden hat sich in diesem Jahrhundert ihr Verbreitungsgebiet erweitert. Als Vogel der Niederungen lebt sie an flachen Süß- und Salzwasserseen mit schlammigen Grund und ebensolchen Ufern. Löffelenten brauchen eine dichte Ufervegetation als Rückzugsraum in der Mauserzeit, wenn sie zeitweise nicht fliegen können. Sie brüten auch an trüb und träge fließenden Flüssen des Tieflandes, wo versumpfte Altwässer mit eingeschobenen Schilfinseln von Wiesen und Büschen begleitet werden. Sie meidet nur von Wald umstandene Wasserflächen sowie gefällereiche Fließgewässer.

Fortpflanzung
Bei der Balz, die vielfach schon auf dem Frühjahrszug stattfindet, fallen besonders Kreisschwimmen und Kopfsenken auf. Meist treffen die Enten bereits verpaart im Brutgebiet ein. Während der Brutzeit verlassen die Erpel ihre Ente und mausern im Juli in das Schlichtkleid, das sie schon ab August wieder mit dem Prachtkleid vertauschen. Brutzeit ab Mitte Mai und im Juni, 7 bis 11 Eier von 52 mm Länge. Brutdauer 22 bis 23 Tage.

Nahrung
Die Löffelente durchschnattert mit ihrem 7 cm langen Schnabel die obersten Wasserschichten oder den dünnflüssigen Schlick und erbeutet dabei Wasserflöhe, Hüpferlinge, Mücken- und Köcherfliegenlarven und ähnliche Kleintiere. Auf dem Herbstzug sucht sie ihre Nahrung oft zusammen mit Watvögeln in den feuchten Schlicklachen, die bei Ebbe im Watt stehen bleiben. Der Schnabel der Löffelente ist unter allen Entenschnäbeln der vollkommenste Seihapparat: Ober- und Unterschnabel sind mit einem Kamm aus Hornzähnen besetzt, die ineinander greifen, wenn die Ente den Schnabel schließt. Dann stößt die Zunge vor und presst das Wasser ab.

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