Merkmale
Länge um
58 cm. Die bei weitem häufigste Wildente. Erpel mit
grünschillernden Kopf, weißem Kragen und zwei Paar Federlocken auf dem
Schwanz; Schnabel gelblich; im Schlichtkleid weibchenfarben, aber am gelben
Schnabel auch dann als Erpel zu erkennen. Weibchen unscheinbar braun mit
braunem Schnabel. Metallisch blauer, weiß eingefasster Spiegel bei beiden
Geschlechtern. Stimme "räb räb räb".
Lebensraum
Verbreitet durch ganz Eurasien etwa bis zur Baumgrenze im Norden
und bis in die Steppenzone im Süden, auch auf Island, Grönland und in fast
ganz Nordamerika. In Mitteleuropa ist die Stockente die bei weitem
&uot;erfolgreichste" Ente, obwohl sie in den Winterquartieren Südeuropas unter
fast kriegsmäßigen Bedingungen bejagt wird. Der Bestand in Europa wird auf
etwa 2 Millionen geschätzt. Die mitteleuropäischen Stockenten sind meist
Strichvögel, die noch beim Einsetzen strengen Frostes zur Winterflucht nach
Südwesten fähig sind.
Fortpflanzung
Alle Enten führen eine Saisonehe, die alljährlich unter
auffälligen Balzvorführungen neu und mit einem neuen Partner geschlossen
wird. Die Balz der Stockerpel ist auf allen Parkgewässern leicht zu
beobachten, aber die Fülle der teils sehr raschen Bewegungen nicht leicht zu
deuten. Daher seien sie hier stellvertretend für alle übrigen Enten, bei
denen viele der Balzgesten in abgewandelter Form vorkommen, etwas
ausführlicher beschrieben, Die Balz beginnt zaghaft nach der Herbstmauser im
September, erreicht im Oktober einen kurzen Höhepunkt und klingt dann
langsam ab, bis sie im Vorfrühling mit voller Intensität losbricht und dann
wieder bis Mai verebbt. Zur Zeit der Hochbalz kommt unter den auf einem
Gewässer umherschwimmenden Erpeln etwa alle halbe Stunde Balzstimmung auf.
Dann sammeln sich die Erpel an einer Stelle und fahren sich mit dem Schnabel
hastig unter einen gelüfteten Flügel. Diese Geste heißt Scheinputzen. Danach
stoßen die Erpel mehrmals und mit steigender Heftigkeit den Kopf schüttelnd
in die Höhe. Daran kann sich eine von drei verschiedenen Balzgesten
anschließen, z.B. das "Kurzhochwerfen". Dazu reißt der Erpel schnell Kopf,
Flügel und Schwanz in die Höhe, wird also wirklich kurz und hoch, und stößt
dabei einen Pfiff aus. Beim Kurzhochwerden weist er mit dem Schnabel auf
eine der anwesenden weiblichen Enten. Manchmal schwimmt er anschließend
flach ausgestreckt einen Halbbogen um "seine" Ente. Statt des
Kurzhochwerdens kann auch der "Grunzpfiff" folgen. Dabei spritzt der Erpel
mit dem Schnabel einen Wasserstrahl gegen die Ente, pfeift dazu und zieht
anschließend den Schnabel an der Brust entlang in die Höhe. Bei der dritten
Geste kippt der Erpel nach vorn und reißt dann den Kopf hoch. Dazu sagt er
leise "räbräb". Damit ist die Balzvorführung beendet und beginnt vielleicht
eine halbe Stunde später erneut mit Scheinputzen und Kopfschütteln.
Die Ente trifft ihre Wahl unter den Erpeln. Sie schwimmt neben den Erwählten
und stößt mehrmals mit dem Kopf über die Schulter nach hinten. Diese
Bewegung wird als symbolische Drohgeste gegen einen noch unverpaarten
Rivalen gedeutet. Auch die Begattung vollzieht sich gestenreich. Das Paar
sondert sich vom Entenschwarm ab und beginnt mit minutenlangen
beiderseitigen Verbeugungen. Dann legt sich die Ente quer vor den Erpel, er
besteigt sie von der Seite und hält sich mit dem Schnabel an ihrem Gefieder
fest. Nach der Begattung richtet sich das Männchen auf und schwimmt
anschließend eine Ehrenrunde um seine Frau. Abschließend baden beide
ausgiebig und schütteln sich das Wasser aus dem Gefieder.
Das Nest liegt meist sehr gut versteckt und manchmal weit vom Wasser
entfernt. Die Ente polstert es mit Halmen und Dunen aus. Brutbeginn Mitte
April bis Mitte Mai, täglich wird ein Ei gelegt und vom letzten an wird
gebrütet. Brutdauer:
28 Tage.
Nahrung
Enten sind Allesfresser. Sie verzehren Wasser- und Uferpflanzen,
Wurzeln, Samen, Schnecken, Würmer, Kaulquappen, mitunter Frösche.