Merkmale
Einer der größten flugfähigen Vögel, Länge um
150 cm, Spannweite
um
240 cm, Gewicht
bis 13 kg. Von anderen Schwänen am schwarzen Höcker an
der Schnabelwurzel zu unterscheiden, der beim Männchen stärker ausgebildet
ist als beim Weibchen. Der eigentliche Schnabel ist organrot mit schwarzem
Nagel. Beim Fliegen erzeugen die Schwingen ein weithin hörbares Pfeifen.
Lebensraum
Der Höckerschwan muss im sumpf- und wasserreichen Mitteleuropa
einst überall heimisch gewesen sein. Da er leicht durch Jagd und Eiersammeln
auszurotten ist, dürfte er schon früh durch den Menschen zurückgedrängt
worden sein und überlebte vermutlich nur in den unwegsamen Sümpfen
Nordeuropas. In den letzten Jahrhunderten wurden wieder Schwäne auf
Parkweihern angesiedelt, verwilderten dort und bilden heute wieder eine
Zierde unserer Weiher und Seen. Schwäne brüten an stehenden oder langsam
fließenden Gewässern mit reichem Nahrungsangebot in Form von Wasserpflanzen
oder Fütterung durch den Menschen. Von Natur aus Zugvögel, können sie im
Winter Wanderungen von mehr als 1000 km zurücklegen, um in milden Lagen
Europas zu überwintern. Parkschwäne bleiben oft auf eisfreien Wasserflächen
der Großstädte, wo sich immer Menschen finden, die sie mit Nahrung
versorgen.
Fortpflanzung
Schwäne leben in Einehe. Alljährlich in den Wintermonaten
kommt das Schwanenpaar in Balzstimmung. Dann schwimmen beide Partner sehr
nahe beieinander und zeigen im Gleichtakt anmutige Halsbewegungen wie
Seitwärtsschwenken des Kopfes, Verbeugungen und Schnäbeleintunken, nicht
selten über den Hals des Partners hinweg. Als Begattungsaufforderung streckt
das Weibchen den Hals flach über das Wasser, das Männchen steigt auf seinen
Rücken, drückt es durch sein Gewicht unter Wasser und hält sich mit dem
Schnabel am Hals der Partnerin fest. Während der Begattung lässt das
Weibchen ein lautes Schnarchen hören. Nachher richten sich beide aneinander
auf und senken dekorativ die Schnäbel.
Das Schwanenpaar hält treu an seinem Brutgebiet fest. Der Schwan vertreibt
etwa ab der Zeit der Schneeschmelze andere Schwäne aus seinem Revier. Die
schwächste Form des Drohens geschieht durch Flügellüften, ein stärker
drohender Schwan schwimmt mit weit zurückgelegtem Hals ruckartig und
rauschend auf den Gegner zu; schließlich fassen sich die Rivalen an den
Hälsen und versuchen sich flügelschlagend wegzuschieben oder unter Wasser zu
drücken. Dabei fliegen viele Federn, es kann auch zu ernsten Verletzungen
kommen.
Nur das Weibchen baut am Nest, indem es Pflanzenteile vor sich abreißt und
hinter sich niederlegt. Durch vielfache Wiederholung dieser einfachen
Bewegungen entsteht schließlich ein großer Haufen aus Pflanzenteilen. Wenn
das Gelege etwa zur Hälfte vollzählig ist, beginnt das Weibchen mit dem
Brüten. Eizahl meist
5 bis 7, Eilänge um
115 mm, Brutzeit Mai und Juni,
Brutdauer um
35 Tage. Das Männchen wacht in der Nähe des Nestes.
Halbzahme Schwäne greifen am Nest auch den Menschen an, indem sie sich zu
voller Größe aufrichten und furchterregend mit den Flügeln schlagen. Sobald
sie merken, dass ihr Feind nicht flieht, geben sie auf und ziehen sich
zurück. Beide Eltern führen die Jungen. Wildschwanküken sind grau bedunt,
die Nachfahren von Zuchtrassen sind dagegen weiß oder teils weiß, teils
grau. Auch im Jugendgefieder sind Wildschwäne grau. Sie werden erst im
Verlauf der nächsten Mausern weiß und gleichzeitig geschlechtsreif.
Nahrung
Wasserpflanzen. Der Schwan rupft sie mit seinem langen Hals in
Tiefen, wo ihm die Schwimmenten keine Konkurrenz mehr machen können, wohl
aber die Blässhühner.