Biografien: Roald Amundsen | |||||||||||||||
Roald Amundsen ist neben Fridtjof Nansen der zweite berühmte Polarforscher Norwegens. * 16.07.1872 in Borge, einem kleinem Dorf in der Nähe von Oslo + 19. oder 20. Juni 1928 verschollen im Barents-Meer Roald, dessen Vater Reeder war, träumte schon als Kind von weiten Fahrten übers Meer. Er las unzählige Bücher über den hohen Norden und er wandte sich voll Abscheu von der ehrbaren Laufbahn ab, die seine Eltern für ihn vorgesehen hatten. Ohne Überzeugung begann er ein Medizinstudium, dass er schon nach zwei Jahren abbrach. Er verdingte sich als einfacher Matrose auf einem Frachtschiff. 1895, zu dem Zeitpunkt, als der Belgier Adrien de Gerlache die Vorbereitungen zu seiner Expedition auf der "Belgica" traf, hielt sich Amundsen in Antwerpen auf. Die Entschlossenheit und die Fähigkeiten des Norwegers beeindruckten die Leiter der Expedition, und sie verpflichteten ihn als Zweiten Steuermann. Amundsen bewährte sich auf der Reise und erwarb kostbare Erfahrungen. Er bildete sich auf deutschen Observatorien besonders in erdmagnetischen Messungen aus, um sich für seine eigene Expedition zur genauen Ermittlung der Lage des arktischen Magnetpols vorzubereiten. Zur Vorbereitung bereiste er mit der "Gjøa" ( 47 t, 7 Mann Besatzung ) die Küsten von Nowaja Semlja ( Neusibirischen Inseln ), Spitzbergen und Ostgrönland. 1903 - 1906 gelang ihm mit diesem Schiff als zweiter 1904 erkundete er auf Boothia den arktischen Magnetpol. Von seiner Reise brachte er viele wertvolle wissenschaftliche Ergebnisse mit heim. In den nächsten Jahren bereitete Amundsen die nächste Arktis-Expedition vor. Doch die Nachricht,
dass Robert Edwin Peary am 12. August 1910: Mit dem Einverständnis von Kapitän Nilsen und den Förderern des Unternehmens lichtete das Schiff ohne Vorankündigung die Anker, angeblich, um unter Ausnutzung der Eisdrift vom Pazifik her den Nordpol zu erreichen. Kaum befand er sich auf See, nahm er einen südlichen Kurs, was die Mannschaft sehr verwunderte. Erst bei einem Stop auf Madeira weihte er die übrige Crew in seine Pläne ein. Er wollte so schnell wie möglich die Antarktis erreichen, beim Ross-Schelfeis an Land gehen und von dort zum Südpol aufbrechen. Eile war geboten, denn schon am 15. Juni hatte der Brite Robert Falcon Scott an Bord des schottischen Walfangschiffes "Terra Nova" England verlassen. Ihm galt es zuvorzukommen. Amundsens Mannschaft war begeistert. Sie nahmen in Madeira Proviant auf und setzten die Reise fort. Die Überfahrt nahm mehr als zwei Monate in Anspruch. 1911 - 1912: Die Eroberung des Südpols ( ausführliche Beschreibung ). 1918 - 1920: Um den Nordpol zu erreichen, trat er mit der "Maud" zur Durchquerung der Nordostpassage an, dem Schiffahrtsweg, der den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet. Er mußte zweimal überwintern, ehe er 1920 als zweiter - nach Adolf Erik von Nordenskjøld - von Alaska ins Eismeer vorstoßen konnte. Sein eigentliches Ziel, die Drift über den Nordpol, erreichte er aber nicht. 1922 - 1925 unternahm er mit der "Maud" einen neuen Vorstoß, der aber nur bis in die Gegend der Neusibirischen Inseln führte. Amundsen selbst nahm an dieser Treibfahrt nicht teil, sondern versuchte inzwischen den Nordpol auf dem Luftwege zu erreichen. Im Mai 1923 mißlang ein erster Versuch von Wainwright in Alaska aus. Am 21.05. - 18.06.1925 machte er mit dem amerikanischen Flieger Lincoln Ellsworth Vom 11. - 13.05.1926 flog Amundsen zusammen mit dem italienischen Luftschiffkonstrukteur Umberto Nobile schließlich von Vadsø aus mit dem halbstarren italienischen Luftschiff "Norge" über den Nordpol nach Alaska. Am 18 Juni 1928 bestieg er in Tromsø das französische Wasserflugzeug "Latham", um sich an der
Suchaktion nach dem unter Nobiles Kommando verunglückten Luftschiff "Italia" zu beteiligen.
Von dem Flug über dem Barents-Meer kehrte er nie wieder zurück. Er und die 10 anderen Besatzungsmitglieder
blieben verschollen. Man fand nur einen Bezintank des Flugzeuges, der im Fram-Museum in Oslo zu sehen ist.
Seine Zeitgenossen hatten sehr unterschiedliche Ansichten über Amundsen. Er war schweigsam, herrisch und verfügte über einen scharfen Verstand. Er strebte seinen und den Ruhm Norwegens an. Alle seine Unternehmungen kennzeichnete der Hang zu Gipfelleistungen und die Absicht ernsthafter Forschungsarbeit. Diese Eigenschaften erwarben ihm keine Freunde, doch verbarg er recht unbeholfen ein warmes Herz. Das letzte seiner Polarabenteuer bewies das. Obwohl er sich mit Nobile zerstritten hatte, zögerte er nicht, zur Suche nach ihm und seinem Luftschiff aufzubrechen. Fridtjof Nansen hielt die Gedächtnisrede für Amundsen, ganz im Pathos der damaligen Zeit: "Aus dem großen Schweigen wird sein Name jedoch im Glanz des Nordlichts jahrhundertelang für die Jugend Norwegens leuchten. Männer mit Mut und Willen, mit einer Kraft, wie er sie hatte, geben uns Glauben an die kommenden Generationen, Vertrauen auf die Zunkunft." Seine Bücher 1907: Die Nordwestpassage 1912: Die Eroberung des Südpols ( 2 Bände ) 1927: Mein erster Flug über das Polarmeer ( mit Lincoln Ellsworrth ) 1929: Mein Leben als Entdecker Museen zu Roald Amundsen
|
Weiterführende Links zu Roald Amundsen:
Nansen Südpol-Bezwingung Tromsø-Info
©1999-2014 by Otto and Mechtild Reuber