Merkmale
Deutlich kleiner als der
Kormoran, Länge um
76 cm. Altvögel düster
mit Metallglanz und gelbem Schnabelgrund. In den Wochen der Brutzeit mit
nach vorne gekrümmter Federholle. Jungvögel unscheinbar bräunlichgrau. Außer
am Brutplatz fast stumm. Stimme krächzend. Werden sie erschreckt oder gibt es Streit unter ihnen, stoßen sie Laute aus, die an das Grunzen von Schweinen erinnert.
Lebensraum
Die Krähenscharbe ist ein reiner Meeresvogel und brütet von
Marokko, wo das Meer im Sommer eine Temperatur von 26 Grad erreicht, bis zum
Nordkap, wo es nie wärmer wird als 4 Grad. Sie lebt an Felsküsten mit
reicher Gliederung durch Buchten und vorgelagerten Inseln. Beim Fischen
bleibt sie stets in Sichtweite der Küste. Außerhalb der Brutzeit ist sie
teils Strand-, teils Strichvogel und wird nicht selten vor Helgoland
gesehen.
Auf Runde haben die Krähenscharben ihren Hauptnistplatz an der Nordküste zwischen Kvalen und Tindaneset im sogenannten Skarveura-Gebiet.
Hier gibt es Blockfelder, wo sie geschützt zwischen den großen Felsen ihr Nest bauen können. Da es hier Gras gibt, wird das Gebiet auch von Schafen benutzt. Eine kleinere Kolonie liegt auch auf den zerklüfteten Skredastolpane-Felsen an der steilen Westküste, wo sie zusammen mit Dreizehenmöwen, Eissturmvögeln und Tordalken brüten.
Nähern sich Menschen ihrem Nest bleiben einige Vögel standhaft sitzen und greifen sogar an. Der Haken an der Schnabelspitze ist dabei eine nicht zu unterschätzende Waffe.
Fortpflanzung
Krähenscharben brüten oft am Fuße der Vogelberge in Felsnischen und auf Felsbändern, meist in kleinen Gruppen. Ihre Nachbarn
und Mitbewohner um die besten Brutplätze sind Dreizehenmöwen und
Eissturmvögel. Brutzeit März bis Mai. Meist drei Eier von etwa 63 mm Länge.
Brutdauer 27 bis 29 Tage, die Jungen werden nach 6 bis 8 Wochen selbständig.
Beide Eltern brüten, wobei der nichtbrütende Partner oft neben dem Nest
steht. Meist brütet das Weibchen, und das Männchen erscheint jeweils einmal
am Vor- und Nachmittag recht pünktlich zur Brutablösung. Beim Brüten liegen
die Eier auf den Flossenfüßen, die zur Brutzeit stärker durchblutet werden, um eine größerer Wärme abzugeben.
Die Jungen schlüpfen nackt und schwarz und bekommen rasch ein schwarzes Dunenkleid.
Nahrung
Krähenscharben werden wie die anderen Kormorane beim Tauchen nass
bis auf die Haut. Darum gehen sie nur zum Fischen ins Wasser und trocknen
nachher sorgfältig und mit Flügelschwenken ihr Gefieder. Andererseits haben
sie im Wasser kaum Auftrieb und tauchen daher bis 20 Meter tief. Sie
erbeuten Fische aller Art.