Lebensraum
Hecken aller Art, selten auch am Waldrand oder in Schonungen. Auch in Naturgärten und an bepflanzten Straßenböschungen. Einst war die Dorngrasmücke einer der häufigsten Vögel Mitteleuropas. Ihr Bestand sank bis heute stark ab.

Foto: © Peter Hering / www.voegel-auf-foehr.de/

Fortpflanzung
Aus dem tropischen Afrika zurück, hüpfen die Männchen im letzten Aprildrittel oder Anfang Mai beim Singen von Zweig zu Zweig, blähen ihre Kehle und stellen die Scheitelfedern zu einer kleinen Haube auf. Zur Balz fliegen sie auch aus ihren Dornhecken singend schräg aufwärts, kehren aber gleich wieder um, als hätten sie sich erschreckt. Der Gesang ist sprudelnd und flötend und wird für das menschliche Ohr viel zu schnell vorgetragen. In der frühen Morgensonne singt das Männchen auch offen von einer Zweigspitze. Es singt von früh bis spät und verstummt erst Mitte Juli. Etwa 10 Tage nach dem ersten Lied beginnen Männchen und Weibchen gemeinsam mit dem Bau des Nestes. Es wird meist kniehoch oder auch niedriger in einem kleinen, aber sehr dichtem Busch angelegt. Das Nest ist nach Grasmückenart eine locker und vergänglich aus Grashalmen geflochtene Schale. Das Weibchen legt seine meist 5 Eier hinein. Brutbeginn Ende Mai oder Anfang Juni, Brutdauer 11 Tage. Die Jungen schlüpfen nackt und bedürfen in den ersten Tagen noch dauernder Wärmung. Beide Eltern füttern. Nach etwa 11 Tagen fliegen die Jungen aus, sind schon nach einigen Tagen selbständig, und die Eltern beginnen dann meist eine zweite Brut.

Foto: © Peter Hering / www.voegel-auf-foehr.de/