Nordlicht

Entstehung des Nordlichts

Das Nordlicht entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen, wie Elektronen und Protonen, entlang des Magnetfeldes in die obere Atmosphäre der Erde eindringen. Die Partikel bewegen sich meist auf der Nachtseite aus einem Abstand von 100.000 km auf die Erde zu. Beim Eindringen in die Erdatmosphäre, in einer Höhe bis zu 100 km, stoßen sie mit Gasteilchen, wie z.B. Stickstoff und Sauerstoff, in den oberen Luftschichten zusammen. Durch die Milliarden von Kollisionen entsteht eine Myriade von Lichtfunken, die das Nordlicht in seiner ganzen Farbenpracht erstehen läßt.

Die Farben geben Auskunft darüber, welche Partikel an dem Zusammenprall beteiligt sind und welche Temperaturen in der Höhe des Nordlichts herrschen. Manchmal kann man anhand der Farben auch die Geschwindigkeit der Protonen ableiten.

Die meisten Elektronen und Protonen, die das Nordlicht verursachen, bewegen sich von der Sonne her kommend auf komplizierten Bahnen, die teils vom Magnetfeld der Erde abhängig sind.

Bei Ausbrüchen auf der Sonne ( Protuberanzen ) nimmt der Strom der Teilchen zu, und die Chance der Entstehung des Nordlichts steigt. Wie die Sonnenflecken in periodischen Abständen von etwa 11 Jahren kommen und gehen, so folgen auch die Nordlichterscheinungen, nur mit ein paar Jahren Verspätung. Sind die Verhältnisse auf der Sonne ruhiger, gibt es weniger Nordlicht.

Geschichtliches

Im Königsspiegel der Wikinger aus der Zeit um 1250 wird das Wort "Nordrljos" zum ersten Mal benutzt. Für die Wikinger war es ein schönes Wegelicht auf dem Weg nach Grönland.

Im Mittelalter, wenn das Nordlicht weiter südlich in Europa erschien, verbreitete es oft Furcht und Schrecken. Es wurde als Zeichen der Pest und Unruhen gedeutet. Die Menschen wurden wieder gehorsamer dem Papst und Kaiser gegenüber. Darstellungen aus dem Mittelalter zeigen das Nordlicht als Kriegsheere in voller Rüstung, als grauenvolle Monster oder als fürchterliche Flammen.

Die alten Dichter ließen sich vom Nordlicht inspirieren und Begriffe wie Bifrost, die Walküren und Gyldenbuste waren vieleicht bildliche Darstellungen des Nordlichts. Die Himmelsbrücke Bifrost zwischen der Heimat der Götter und der Erde war gleichzeitig ein Bindeglied zwischen Leben und Tod. Im Volksglauben wurde das Nordlicht oft mit dem Tod verknüpft und am häufigsten mit toten unverheirateten Frauen. Durch die Bögen des Nordlichts glaubten die Menschen oft, Kontakt mit den Toten zu bekommen. Als ein Überbleibsel dieser Tradition sieht man Kinder, die mit weißen Tüchern winkern, um das Nordlicht in Bewegung zu bringen.

Norwegen ist das "milde Nordlichtland", da man von allen nordischen Ländern hier das mildeste Klima hat. In Norwegen kann man das Nordlicht zwischen September und April sehen, natürlich ist das abhängig vom Wetter, da das Nordlicht mehr als 100 km über der Erde auftritt, also weit oberhalb der Wolkendecke.

 

Weiterführende Links zum Nordlicht:

Mitternachtssonne

zu den Inseln:

Austvågøy Flakstadøy Gimsøy Moskenesøy Røst Vestvågøy Værøy

und allgemeine Infos im:

Lofoten A-Z

©1999 by Otto and Mechtild Reuber

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