Galdhøpiggen, höchster Berg Norwegens

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Tausende von Touristen und Einheimischen pilgern in den Sommermonaten auf den höchsten Berg Norwegens, den 2469 Meter hohen Galdhøpiggen.Der Galdhøpiggen Er liegt im nordwestlichen Teil des Jotunheimen-Nationalparks, nur sechs Kilometer östlich der Sognefjellstraße und fünf Kilometer südwestlich der Juvasshytta. Noch vor einem halben Jahrhundert fiel dem östlich des Visdalen gelegenen Glittertind die Krone des höchsten Gipfels von Nordeuropa zu. Einschließlich Gletschereis wurde der Glittertind im Jahr 1931 auf 2481 Meter kotiert. Doch fünfzig Jahre später verzeichnete die topographische Karte nur noch 2472 Meter. Bis heute ist das Eis auf 2464 Meter abgeschmolzen. Der im Spätsommer oft eisfreie Galdhøppigen mißt ohne Eiskappe 2469 Meter und ist somit wirklich Nordeuropas höchster Berg.

Auf zwei Routen kann man den Galdhøpiggen relativ unschwierig begehen:

  • Vom Berghotel Spiterstulen schlängelt sich die am häufigsten begangene Route auf einem markierten Steig 1400 Höhenmeter und fünf Kilometer aufwärts.

  • Von der Juvasshytta aus, die über eine unbefestigte, mautpflichtige Straße zu erreichen ist, sind nur 600 Höhenmeter zu überwinden. Die Tour führt über den Styggebreen und den in diesem Gletscher fußenden Galdhøpiggen-Nordsporn. Der Nachteil dieser Route ist, daß sie nicht allein begangen werden kann, wegen der gewaltigen Spalten des Styggebreen, des 'grausigen' Gletschers, die bis zum Spätsommer von oft trügerischen Schneebrücken bedeckt sind. Die letzten 120 Meter erfolgen ohne Gipfelsicht über den Piggbreen (Stachelgletscher), der zwischen Galdhøpiggen und Keilhaus Topp in den Styggebreen fließt. Unvermittelt tauchen dann der Gipfel und die Gipfelhütte auf.
  • Beide Routen lassen sich kombinieren.

    Die erste bekannte Besteigung erfolgte 1850 durch den Hofwirt Steinar Sulheim, den Kirchensänger J. Flaaten und den Lehrer J. Arnesen aus dem Bøverdalen. Ein paar Jahre später knobelte der Bauer Ole Röysheim, auch aus dem Bøverdalen, eine Route von seinem Hof über den Raubergstulen hinauf zum Galdhøpiggen aus. Die Nordwestflanke, die steilste Wand des Massivs, wurde 1912 erstmalig bezwungen; jedoch sollte dieser äußerst schwierige Aufstieg nur von sehr erfahrenen Bergsteigern versucht werden.

    Inzwischen weiß man, daß schon zu einem früheren Zeitpunkt Menschen auf Norwegens höchstem Punkt gestanden haben müssen, denn auf der Bergspitze fand man einen Pfeil aus der jüngeren Eisenzeit.

    Ludwig Passarge, der 1880 den Galhøpiggen bestieg, beschreibt in seinem Buch 'Drei Sommer in Norwegen' den Gipfelrundblick so:

    "Der Nebel war dem scharfen Westwind längst gewichen; die ganze Welt lag bestimmt, aber in einer Art Dämmerlicht vor unseren Blicken; denn hoch über uns breitete sich ein ätherisch durchsichtiger Schleier aus, der nur gerade dicht genug war, um den Himmel seine tiefblaue Färbung zu nehmen. Die Luft war so klar, daß wir deutlich die Berge jenseits des Glomma-Tals, die Snøhetta, die Romsdal-Alpen und die Berge am Nordfjord erkannten. Das Wunder dieser Aussicht ist aber der meilenweit entfernte Jostedalsbreen, jenes ungeheure bis zu zweitausend Meter hohe Firnfeld, das sich in einer Länge von etwa einhundert Kilometer zwischen dem Sognefjord und dem Nordfjord ausdehnt und in dem intensivsten Weiß wie mit eigener Lichtquelle strahlt. Nach der Seite des Jotunheimen hin - und dieser nimmt den ganzen Süden und den größten Teil des Westens ein - ist es ein einziges wogendes Meer; alle Berge in einen Schneemantel gehüllt, dazwischen die blauen Gletscherzungen. Vom Menschenleben erblickt man keine Spur. Nur in der Ferne deutet eine tiefblaue Spalte neben dem Jostredalsbreen die Existenz des Sognefjords an."

    Zwei Gipfelhütten, die die Besitzer der Herbergen Spiterstulen und Juvasshytta früher errichtet hatten, fielen den stürmischen Winden zum Opfer. Die jetzige, futuristisch wirkende Selbstversorgerhütte ist aus Stein und Glas erbaut und wird den Naturgewalten wohl länger trotzen. Die Aussicht umfaßt ein riesiges Gebiet von 35.000 km2. Eine Orientierungstafel bezeichnet die umliegenden Berggipfel.

     

    Weiterführende Links zum Galdhøpiggen:

    Juvasshytta-Fotos Juvasshytta-Info Besseggen-Karte Besseggen-Tour Jo Gjende Jotunheimen-Karte Klima Sognefjellstraße

    Jotunheimen-Fotos:

    Besseggen Juvasshytta Lom Luster Utladalen

    ©1999 by Otto and Mechtild Reuber

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