Standort: Am Südwest-Hang des Fjetlandsnuten bei Røldal - Odda / HordalandAufnahmedatum: 18.07.1997 / Foto: © Mechtild Reuber
Merkmale
Immergrüner, niederliegender, verzweigter, winziger Spalierstrauch,
der moosähnliche, bis 15 cm hohe Polster bildet. Blätter klein, wechselständig,
dicht dachziegelartig stehend, sitzend, bis 4 mm lang, linealisch-länglich,
spitz, nicht gefurcht, aufrecht abstehend oder locker anliegend, dunkelgrün,
kahl und am Rand ganz kurz und fein gewimpert. Blüten fünfzählig, weiß, einzeln,
blattachselständig und nickend am Ende der Zweige stehend. Blütenstiele dünn,
rötlich, behaart, bis 10 mm lang, in Frucht etwas verlängert. Kelchblätter frei,
kürzer als die Krone, 2 mm lang, karmesinrot, dreieckig mit häutigem Rand.
Blütenkrone abfallend, bis 5 mm lang, breit glockig und bis zur Hälfte gelappt
mit rundlichen Zipfeln. Die zehn Staubblätter eingeschlossen; die Staubbeutel
öffnen sich mit einer großen Pore; an der Spitze mit einem langen,
zurückgeschlagenen Anhängsel versehen. Die Fruchtknoten oberständig, fünffächerig,
Griffel am Grund verdickt. Die Frucht ist eine aufrechte, kugelige, etwa 3 mm
große fachspiralige Kapsel.
Standort
An Wasserläufen, auf feuchten, moosigen Tundren, Felsritzen; gewöhnlich an lange bleibenden Schneeflecken.
Verbreitung
Im arktischen Europa, in Island, im Gebirge Skandinaviens und in Finnland.
Blütezeit
April, Mai.
Wissenswertes
Die Gattung Cassiope umfasst 12 Arten der kühlen und kalten Zonen
der nördlichen Halbkugel, also Nordamerikas, Nord-Europas und Nordasiens und des
Himalaya. Diese Verbreitung zeigt auch die Moosige Schuppenheide, mit Ausnahme
des Himalayas. Innerhalb der Heidekrautgewächse gehört Schuppenheide, wie auch
Erica und Callium, zu den Gattungen, die durch besondere Blattstruktur an
extreme Verhältnisse angepasst sind; so sind die schmalen und oft gefaltenen
Blätter ein Schutz gegen Austrocknung.