Krähenbeere, Schwarze
Empetrum nigrum
Familie:
Empetraceae / Krähenbeerengew.
norwegisch:
Krekling
Schwarze Krähenbeere - 64 KB

Standort: Auf dem Besseggen-Grat zwischen dem See Gjende und dem Bessvatnet - Vågå / Oppland

Aufnahmedatum: 19.07.1995 / Foto: © Mechtild Reuber


Merkmale
Immergrüner, heidekrautartiger Zwergstrauch. Die jungen Triebe sind ganz fein drüsig behaart und verkahlen bald. Die nadelförmigen Blätter sind in unregelmäßigen Quirlen zu 3-4 oder wechselständig angeordnet. Sie sind lederig, bis 7 mm lang und 2 mm breit, linealisch-länglich bis schmal elliptisch. Die Ränder sind nach unten gebogen und angenähert, so dass eine Längsfurche entsteht. Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig, meist 3(2)zählig, zu 1-3 in in den Blattachseln stehend. Kelch- und Kronblätter 1,5 mm lang, länglich, grünlichrosa bis purpurfarben, frei, wie auch die lang herausragenden Staubblätter. Fruchtknoten oberständig, 6-9fächerig, Narbe sitzend, 6-9strahlig.

Standort
Die Krähenbeeren wachsen auf sauren Böden, in hügeligen Heiden, Mooren, Nadelwäldern und auf Gebirgshängen - selten an Dünen und Küsten.

Verbreitung
Die Krähenbeere wächst in ganz Skandinavien, häufig auf den Torfflächen Lapplands sowie auf Grönland und Island, aber auch in den Gebirgslagen südlich bis zu den Pyrenäen, Mittelitalien, Bulgarien sowie im südlichen Ural.

Blütezeit
Die kleinen roten Blüten entwickeln sich von April - Juni.

Früchte
Besonders in den nordischen Ländern werden die 5 mm im Durchnmesser großen Beeren, die an hellgrünen Stielen hängen, gerne gegessen. Ihre Wachstumsperiode beginnt im Juli und dauert bis zum ersten Schnee. Sogar im Frühjahr nach der Schneeschmelze können sie noch gesammelt werden.

Wissenswertes
Die Gattung besteht aus einer Anzahl Sippen, die zum größten Teil in Amerika beheimatet sind. Die zwei europäischen Sippen werden als Unterarten der hier beschriebenen Art behandelt.
Die subsp. nigrum hat eingeschlechtige Blüten , kriechende Zweige, die bis 1,2 m lang werden, spärlich verzweigt sind und meist wurzeln. Diese Unterart ist in den oben genannten Verbreitungsgebiet vertreten, aber selten im außersten Norden und fehlend in den Alpen.
Bei der subsp. hermaphroditum sind die Blüten meist zwittrig und die Staubblätter bleibend. Die Zeige sind selten länger als 50 cm, aufsteigend oder neiderliegend, üppig verzweigt, doch nicht wurzelnd. Diese Art ist im nördlichen Europa verbreitet sowie in den höheren Gebirgslagend der Alpen.
Obwohl die Pflanze Andrometoxin enthält, rechnet man sie nicht zu den Giftpflanzen, da auch keine Vergiftungsfälle bekannt sind.
Der Name Krähenbeere kommt sicher daher, weil die Beeren gerne von Krähen gefressen werden. Der botanische Gattungsname Empetrum ist aus den altgriechischen Worten en für auf und petra für Fels zusammengesetzt. Damit bezieht sich der Name auf den Wuchsort der Pflanze, in den Bergen. Der Artname nigrum heißt schwarz.

Verwendung
Die Beere enthält praktisch keine natürlichen Säuren, weshalb Krähenbeerensaft oder -gelee ausgezeichnet zu anderen, saureren Beeren passt. Sie enthalten doppelt so viel Vitamin C wie Blaubeeren und werden auch als Ergänzung zur Blaubeere in der Saftproduktion als Farbmittel verwendet. Auch in Suppen kann sie als Zutat dienen, aber auch gerne zusammen mit Alkohol, zum Beispiel für Schnaps oder Likör.


Früchte der Schwarzen Krähenbeere - 44 KB

Standort: Bei Djupvik auf der Halbinsel Spåkenes - Kåfjord / Troms

Aufnahmedatum: 31.07.2002 / Foto: © Mechtild Reuber

 

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©2003 by Otto and Mechtild Reuber

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