Standort: Bei Leinestølatn am Osthang des Slettefjell - Hemsedal / BuskerudAufnahmedatum: 13.07.1997 / Foto: © Mechtild Reuber
Merkmale
15 - 50 cm hoher, stark verzweigter Zwergstrauch mit scharfkantigen,
grünen Zweigen, die meist aufrecht stehen. Eiförmige, zugespitzte Blätter, am
Rand fein gesägt und auf beiden Seiten grün, wechselständig und kurzgestielt. Jedes
Blatt-Zähnchen ist mit einem Drüsenhaar besetzt. Blüten meist einzeln, selten zu 2 in den Achseln der Blätter; kugelige bis
glockige Krone, etwa 5 mm breit, grünlichrot überlaufen. Die Blüten sitzen an einem nickenden, ca. 5 mm langen Stiel.
Der Kelch hat 5 undeutliche, stumpfe Lappen und ist mit dem Fruchtknoten verwachsen.
Die kugelig-krugförmige Krone hat 5 kurze, stumpfe, zusammenneigende Zipfel.
Fruchtknoten und Griffel werden ringartig von Achsengewebe umschlossen. Auf ihm
stehen außer Kelch und Krone die 8 bis 10 vierhörnigen Staubblätter mit kurzen
Staubfäden.
Standort
Lichte Laub- und Nadelwälder, Gebüsche, Heiden, Zwergstrauchgesellschaften, gern auf bodensaurem, steinig-lehmigen Untergrund;
bis in Höhen von 2500 m. Die Heidelbeere braucht mehr Wasser und fetteren Boden als die Preiselbeere und
sie bevorzugt in Deutschland als typischen Standorte Fichtenwälder, während sie in Nordeuropa meist in Kiefernwäldern anzutreffen ist.
Verbreitung
Fast in ganz Europa, im Süden aber hauptsächlich auf die nördlichen
Gebirge beschränkt. In Deutschland verbreitet, aber seltener in ausgesprochenen
Kalkgebieten. Diese Vaccinium-Art ist auch im Kaukasus, in Asien bis Mittelsibirien und im nordwestlichen Nordamerika
anzutreffen.
Blütezeit
Mai bis Juni.
Früchte
Aus den Blüten entwickeln sich blauschwarze, kugelige und 5 - 8 mm große, meist bereifte, vielsamige, dunkelblaue Früchte, die einen süßen Geschmack haben, obwohl sie nicht viel Zucker enthalten.
Ihr roter Saft ist stark färbend. Die Fruchtstiele sind hellgrün.
Fruchtreife
Die auch als Bickbeeren oder Waldbeeren bekannten Früchte reifen ab Juli und können bis September gepflückt werden.
Wissenswertes
Die Heidelbeere kann leicht mit der Rauschbeere. verwechselt werden, die aber einen farblosen Saft besitzt.
Der Verzehr dieser Beere kann zu einem rauschartigen Zustand führen.
Verwendung
Heidelbeeren werden für Suppen, Puddings, Gebäck und sogar für Grützen
verwendet. Ein frischer Heidelbeerkuchen ist sicher eine der besten finnischen
Delikatessen. Heidelbeersaft kann zum Essen gereicht werden und er wird auch bei
Grippe zum Senken des Fiebers angewendet. Eine warme Heidelbeersuppe erwärmt
ausgezeichnet nach einem Aufenthalt im kalten Winterwetter. Da die Heidelbeere
nur kleine Mengen natürlicher Säuren enthält, kann man sie nicht ohne Zucker
oder andere Konservierungsstoffe aufbewahren.
Die gebräuchlichsten Arten zum Haltbarmachen sind einfrieren, trocknen oder zu
Püree oder Saft bereiten. Die Heidelbeere enthält sehr viel Karotin, Vitamin B6
und Magnesium und die Beere enthält auch Vitamin C ( 15 mg/100 g Beeren ).