Merkmale
Auffallende und große, 50-150 cm hohe, zweijährige Hochstaude mit graufilzigem Stängel. Im ersten
Jahr erscheinen die großen, rosettenartigen Grundblätter, im zweiten Jahr folgt
der einfache, graufilzige Blütenstängel. Ei-lanzettliche, bis 20 oder gar 30 cm
lange gekerbte Blätter, unten gestielt, unterseits graufiltrig, nach oben zu mit immer kürzeren
Blattstielen, schließlich sitzend, grüne Oberseite flaumig behaart, Unterseite
graufilzig. In langer, einseitswendiger Traube hängende, purpurrote, selten auch weiße oder rosa Blütenkrone, röhrig-glockig, bis 6 cm lang, außen kahl,
innen behaart und mit vielen dunkelroten, weißumrandeten Flecken, bis 6 cm lang.
Standort
Verstreut an Wegrändern und Waldlichtungen auf Silikatböden sowie Kahlschlägen.
Verbreitung
In Nordeuropa bis Mittelnorwegen und Südschweden, sonst in West- und Südwesteuropa. In Deutschland seltener.
Blütezeit
Juni - August.
Verbreitung
Der Rote Fingerhut verbreitet sich durch die besonders zahlreichen kleinen Samen, die im Herbst aus den Fruchtkapseln der im Wind schwankenden Stängel ausgestreut werden.
Wissenswertes
Der Fingerhut gehört zu den bekanntesten Arznei- und
Giftpflanzen. Er enthält die Blattdroge Cardenoliden, ein Digitalis-Glucosid,
das für die Behandlung von Herzinsuffizienz unentbehrlich ist. Alle Teile der Pflanze sind giftig.
Viel seltener als der Rote Fingerhut sind die beiden ebenfalls giftigen, gelb blühenden Arten, der Großblättrige Fingerhut ( Digitalis grandiflora )
und der kleinblütige Gelbe Fingerhut ( Digitalis Lutea ).