Standort: Auf den Kalle-Felsen bei Hopen auf der Lofoten-Insel Austvågøy - Vågan / NordlandAufnahmedatum: 08.07.1998 / Foto: © Mechtild Reuber
Merkmale
Mehrjährige, rasenbildende, reich verzweigte Pflanze mit kriechenden bis aufsteigenden, 5-15 cm langen
Stängeln. Dicke, eiförmige, am Grund abgerundete, auf der Oberseite flache Blätter bis 4-7 mm lang, kaum
oder gar nicht gespornt, scharf schmeckend, daher der ebenfalls gebräuchliche
Name Mauerpfeffer. Blüten mit goldgelben, fast waagerecht abstehenden, zugespitzten
Kronblättern, 6-9 mm lang, in wenigblütiger Dolde.
Standort
Mauern, Bahndämme, sonnigen Felsspalten, Sanddünen, Trockenrasen, Kiefernwälder,
Kieswege und -dächer, steinige, trockene Böden, gern auf Kalk. Bis in Höhen von 2.300 Meter.
Verbreitung
Fast ganz Europa, bis kurz oberhalb des Polarkreises an den Küsten Norwegens. In Deutschland
verbreitet, in manchen Gebieten häufig, in anderen selten.
Blütezeit
Juni bis August.
Wissenswertes
Auch Vogelbrot oder Warzenkraut genannte alte Heilpflanze. Giftig.
Die fleischigen Blätter mit Wasserspeichergewebe sind eine Anpassung an trockene
Standorte. Mit ihnen ist es möglich, einige Wochen ohne Regen auszukommen. Den Namen Fetthenne hat
die Pflanze aufgrund ihrer "fett" wirkenden Blätter bekommen.
Nach Plinius dem Älteren und Albertus Magnus sollte der Mauerpfeffer Hausdächer vor Blitzeinschlag schützen.
und ihr Saft war laut Dioskurides zum Heilen von Brandwunden geeignet. Auch zum Schutz des Getreides vor Ungeziefer sollte er
nach altem Volksglauben nützlich sein. In Vitus Auslassers "Herbarius" wird er als Tewelspart erwähnt.