Standort: Auf dem Besseggen-Grat zwischen dem See Gjende und dem Bessvatnet - Vågå / Oppland

Aufnahmedatum: 19.07.1995 / Foto: © Mechtild Reuber

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Merkmale
Ausdauernde, 5-15 cm hohe, rasenbildende kahle Pflanze mit aufrechten, unverzweigten, nicht klebrigen Stängeln und grundständigen Blattrosetten, darüber gegenständige Blätter. Die Blätter schmal-lanzettlich, kahl oder am Blattgrund bewimpert. Blüten 8-12 mm breit, blasspurpurn bis leuchtend rot mit purpurstreifigem Schlund, kurz gestielt oder sitzend in kopfigen, dichten Blütenstand; Kronblätter etwa 10 mm lang und tief ausgerandet mit Scheinkrone, im Schlund mit kleinen Schuppen; 5 Griffel; Kelch 5 mm lang, glockig, kahl, mit undeutlichen Nerven; Kapsel bis 5 mm lang, öffnet sich mit 5 Zähnen. Der Wurzelstock ist mehrköpfig.

Standort
Trockene, kalkarme Böden in windexponierten, sonnigen Lagen, gerne in Nacktried- und Krummseggenrasen. In den nordeuropäischen Hochgebirgen wächst sie auf Schotter, Geröll und trockenen Almen in Silikatgebieten.

Verbreitung
West- und Zentralalpin bis 3.100 m. Sie ist zum einen als ssp. alpina in den nordspanischen Bergen, in den Pyrenäen, Alpen und vereinzelt im Apennin, zum anderen als ssp. borealis in Skandinavien und Großbritannien, schließlich als ssp. americana in Ostkanada und Grönland verbreitet.

Blütezeit
Juli bis August.

Wissenswertes
Die Alpen-Pechnelke ist quasi eine Miniaturausgabe der fast in ganz Europa vorkommenden Gemeinen Pechnelke ( V. Vulgaris ). Der Gattungsname Viscaria ( lat. viscum = Leim ) hängt mit den Leimringen unter den Blattachseln der Hochblätter zusammen, die bei der Gemeinen Pechnelke kleineren flügellosen Insekten den Zutritt zu den Blüten verwehren sollen. Die Bestäubung wird meist von Schmetterlingen mit langem Saugrüssel besorgt, kleinere Insekten würden sich nur am süßen Nektar gütlich tun, ohne der Pflanze zu nützen. Es ist jedoch paradox, dass die Alpen-Pechnelke den gleichen Gattungsnamen trägt, ohne die entsprechenden Leimringe zu besitzen. Zwittrige und weibliche Blüten blieben ihr aber erhalten. Auf die weiblichen Blüten muss fremder Pollen gebracht werden (von einem anderen Exemplar dieser Art), um eine Bestäubung herbeizuführen. Auch die Zwitterblüten sind zur Aufnahme fremder Pollen eingerichtet, da die Staubgefäße einer Blüte bei der Reife der Narbe keinen Pollen mehr enthalten.