Kommune Øvre Eiker: Städte / Orte
 

  • Hokksund   PLZ: N- 3300

    Anfahrt: E 134 / Rv 35 / Rv 283

    Die 5.264 ( 2004 ) Einwohner zählende Kleinstadt Hokksund erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses Drammenselva, der ab Drammen bis hierher für kleinere Schiffe befahrbar ist.

    An Industrie gibt es am Ort Produzenten von Kabeln, Warmwasserzubereitern, Betonteilen, Papier und Holzwaren sowie einen Sägewerksbetrieb, eine Hoblerei, eine Mühle und ein Getreidelager.

    Die E 134 ( der frühere Rv 11 ), eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen des Landes, umgeht den Ortskern. Dafür läuft aber der Rv 35 mitten durch das Zentrum, die Geschwindigkeit wird aber durch einige Bodenwellen gedrosselt.

    Um 700 bis 1000 n. Chr., zur Hoch-Zeit der Wikinger, lag der Wasserspiegel noch 4 bis 5 m höher als zur heutigen Zeit. Der Drammensfjorden, der früher "Dramm" oder "Drofn" hieß, reichte noch über Hokksund hinaus. Wikingerschiffe konnten bis nach Vestfossen segeln.
    Aus dieser Wikinger-Zeit fand man im Jahre 1834 beim Hoen Gård, der etwas nordwestlich des Zentrums von Hokksund liegt, den größten und schönsten Goldschatz, der jemals in Norwegen gefunden wurde. Der Schmuck und die Münzen hatten eine Gewicht von 2,5 kg. Vielleicht stammt der Schatz von Bødmod Torbjørnsson von Skot, der isländischen Quellen zufolge ein großer Wikingerhäuptling gewesen sein soll. Er könnte ein Lösegeld gewesen sein, das die Franken nach einem Angriff der Wikinger auf das Kloster St. Denis in der Nähe von Paris im Jahre 858 bezahlen mussten.
    Wer heute die Fundstelle besuchen möchte, der biegt südwestlich der Brücke über den Drammenselva vom Rv 35 auf den Fv 62 ( Skotselvveien ) ab. Nach etwa 1,2 km liegt rechterhand der Hoen Gård.
    Übrigens wurde auf dem Hoen Gård der Dichter Jonas Lie ( 1833 - 1908 ) geboren, der mit seinen Eltern im Alter von 4 Jahren nach Tromsø zog, wo sein Vater als Richter tätig war.

    Erstmals im Jahre 1394 wurde Hokksund unter dem Namen "Haugh Sundi" erwähnt, was soviel wie "Sund beim Hügel" bedeutet. In einem Kirchenbuch aus dem Jahre 1739 taucht der Ort unter dem Namen "Hougsund" auf, der auch noch im Jahre 1814 gebraucht wurde.
    Zwei Jahre später wurde hier Norwegens erste Glashütte zur Erzeugung von Weißglas auf Nøstetangen in Hokksund von Det Norske Companie in Betrieb genommen, die aber schon 1777 wieder stillgelegt wurde. Im Stall des Sorenskrivergården werden heute noch die alten Modelle von erfahrenen Glasbläsern hergestellt. Gegenüber zeigt das Museum im Hauptgebäude des Hofes originale Stücke aus der damaligen Zeit.
    Mehr Infos dazu auf unserer Seite: Sehenswertes - Sonstiges.

    Der Ort bekam die Hofnummer 102, das nördlich gelegene Lerberg, wo heute der Rv 283 nach Drammen abzweigt, die Nummer 103.
    Nördlich dieses Kreisverkehrs liegt heute das Lerberg Behandlingssenter, ein Zentrum, wo vorwiegend psychisch Kranke behandelt werden.

    Im Jahr 1865 gab es in Hokksund eine Posthalterei. Zu dieser waren am Ort 25 Stück Großvieh registriert.

    Die Kleinstadt war früher auch als Ort bekannt, wo sich die Eisenbahn teilt. Der Bahnhof wurde im Jahre 1866 eröffnet, als die Randsfjordbanen über Hønefoss und Jevnaker fertig wurde. Westlich des Bahnhofes gabelt sich die Trasse und führt in nördlicher Richtung nach Hønefoss und von dort weiter nach Bergen. Nach Süden führt die Sørlandsbanen nach Kristiansand und von dort weiter nach Stavanger.

    Östlich des Drammenselva liegt der Ortsteil Dynge. Hier findet man Gamle Hokksund, die älteste Bebauung der Stadt. Ein paar Häuser stammen noch aus dem 17. Jahrhundert, die meisten aber aus dem 19. Jahrhundert. In neuester Zeit gehen die Bestrebungen der Gemeinde dahin, diese alte Bebauung besonders zu schützen. Im Elvehuset fand dazu im April 2004 eine Bürgerversammlung statt, auf der das Pro und Contra diskutiert wurde.

    Die Haug kirke von 1863, die einzige Kirche des Ortes, liegt im Westteil der Stadt, direkt am Rv 35. Die heutige Kirche enthält Bauelemente der mittelalterlichen Steinkirche, die den Aposteln Peter und Paul geweiht war. Ausgrabungen ergaben, dass hier vorher eine Holzkirche stand, die wahrscheinlich die älteste Kirche der Region Eiker war.

    Vor dem Rathaus ist in der Sommerzeit eine Skulpturausstellung zu sehen. In der Tingstua im Ortsteil Dynge bietet der Eiker-Kunstverein wechselnde Ausstellungen an.

    Der Flugplatz des Ortes gehört dem Drammnes Flyklubb und ist nur für kleinere Motorflugzeuge geeignet. Seit 1959 ist der Club in Hokksund tätig. Der Hangar ist eine verkleinerte Form eines Hangars, der von den Deutschen zur Zeit der Besatzung errichtet wurde.

    Nach der Reduzierung giftiger Abwässer in den Drammenselva zeigt der Fluss wieder Leben. Sogar der Lachs ist hierher zurückgekehrt. Für Angler ist der am Nordufer des Flusses gelegene Campingplatz Hokksund Båt & Camping die ideale Unterkunft. In den Sommermonaten wird der Platz fast ausschließlich von Angelfreunden - meist Norweger - in Besitz genommen. Wer zu der Zeit hier noch eine Hütte bekommen will, sollte auf jeden Fall vorbuchen. An der Rezeption bekommt man Angelscheine und man kann Ausrüstung und Boote leihen.
    Gegenüber dem Campingplatz mündet der Vessenfosselva, der Auslauf des Sees Eikeren, in den Drammenselva.
    Ein beliebter Angelplatz am Drammenselva ist der 5,6 m hohe Hellefossen der etwa 2 km nördlich von Hokksund liegt. Hier hilft eine Lachstreppe den Fischen bis rauf nach Åmot zu schwimmen. Beste Angelzeit ist im Juli und August.

    Nøstetangen Glass  Nøstetangen Glass

    Nøstetangen Museum  Nøstetangen Museum im Sorenskrivergården

    Tingstua  Tingstua ( Kunstausstellung )

    Gamle Hokksund  Gamle Hokksund - Bebauung aus dem 17. - 19. Jh.

    Hokksund hotell  Hokksund hotell

    Hokksund Båt & CampingHokksund Båt & Camping  Hokksund Båt & Camping

    Langebru Gjestegård  Langebru Gjestegård

  • Vestfossen   PLZ: N- 3320

    Anfahrt: Rv 35

    Vestfossen ist einer der ältesten Industrieorte des Landes, in dem ein Schmelzofen, ein Sägewerk und Holzveredlung betrieben wurde. Der Sägewerksbetrieb war verknüpft mit den Herrenhöfen Sem und Fossesholm. Im Fossesholm herregård zeigt eine Wandtapete des Künstlers Erik Gustav Tunmarcks aus dem Jahre 1763 anschaulich den Sägewerkbetrieb am Drammenselva.
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahmen Hans Nielsen Hauge und seine Freunde hier die erste Papierfabrik Norwegens in Betrieb.
    Im Jahre 1840 wurde die Nøsted Dampvæveri gegründet, eine Spinnerei, die später auch mit einer Weberei erweitert wurde.

    Besonders in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts dominierten am Ort Betriebe der Holzveredlungsindustrie. Im Jahre 1868 nahmen die Brüder Foss die erste Holzschleiferei in Betrieb. Zwei Jahre eröffnete der Holzhändler Jacob Borch in der Nähe eine weitere Holzschleiferei. Im Jahre 1886 wurde dann die Vestfos Celluslosefabrik gegründet.

    Doch schon 1882 verkaufte Jacob Borch seine Holzschleiferei, die ihren Namen in Ekers Træsliberi änderte und weiter ausgebaut wurde. Dieser Betrieb unterhielt zu dieser Zeit hier auch eine Brauerei. Ekers Træsliberi wurde nur bis 1907 betrieben, da sie damals von der Vestfos Cellulosefabrik aufgekauft wurde. Diese Fabrik versorgte mit ihren Celluloseballen, die als Rohstoff für Papier dienten, Papierfabriken im In- und Ausland. Doch produzierte das Werk auf zwei Maschinen selbst auch Papier. Die Halle, in der das Papier sortiert und verpackt wurde, bot vielen Frauen der Umgebung lange Zeit einen sicheren Arbeitsplatz. Trotz umfassender Modernisierungsarbeiten in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, musste sich der Betrieb dem Konkurrenzdruck beugen und stellte im Jahre 1970 seine Produktion ein. Die Gebäude dieser Fabrik hat man bis heute bewahrt.

    Ende des 19. Jahrhunderts nahm auch das Werk Ekers Dampsag seinen Betrieb auf und wurde später um eine dampfbetriebene Hoblerei erweitert. Nach einem Brand im Jahre 1950 verlegte der Betrieb seine Produktion nach Hokksund.

    Im Jahre 1914 wurde ein weiterer Betrieb der Holz- und Baubranche - die Vestfossen trevarefabrikk - gegründet. Doch im Jahre 1970 wurde auch dieses Werk geschlossen.

    Auch ein Schwede wurde hier ansässig. Auf dem Gelände der Ekers Papirfabrik eröffnete J. A. Larsson im Jahre 1895 die Fredfoss Uldvarefabrik, die sich schnell zu einer der führenden Textilbetriebe des Landes entwickelte. Im Jahre 1916 wurde sie in die "De Forenede Uldvarefabrikker" ( DFU ) eingegliedert, die das Werk bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts betrieb.

    Seit dem Jahre 1907 war auch eine Molkerei, die schon 1884 gegründet wurde, in der Storgata ansässig. Dieser Betrieb ging 1958 in die Eiker Meierei über.

    Heute gibt es am Ort Post, Bank, Tankstelle, Werkstatt, Lebensmittelladen, sowie ein kleines Krankenhaus. Wichtigste Verkehrstraße ist der Rv 35, der den Ort in Nord-Süd-Richtung durchschneidet. Mitten durch den Ort verläuft auch der Vessenfosselva, der südlich von Vestfossen den Hauptabfluss des Eikeren bildet und im nordöstlich gelegenen Hokksund in den Drammenselva mündet.

    Die größte Sehenswürdigkeit Vestfossens ist der im Süden des Ortes gelegene Fossesholm herregård, der direkt am Rv 35 liegt.

    In den Sommermonaten Juli und August verkehrt das Motorschiff "Eikern" jeden Sonntag von Vestfossen bis nach Eidsfoss am Südende des Sees Eikeren. Von Mai bis September kann das Schiff auch gemietet werden.
    Die Gamle Vestfoss kraftstasjon ist als Museum zum Thema Wasserkraft von Juni bis September nur sonntags von 12:00 bis 16:00 Uhr zu besichtigen.

    Fossesholm herregård  Fossesholm herregård

    M/S Eikern  M/S Eikern ( Bootsfahrt )

    Gamle Vestfoss kraftstasjon  Gamle Vestfoss kraftstasjon
 

Buskerud - Städte / Orte

©2004 by Otto and Mechtild Reuber

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